Interview mit Prof. Dr. Böttger: „Weniger Englischunterricht führt nicht zu besserem Deutschunterricht!“

Die in diesem Frühjahr erschienene neue Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) hat gezeigt, dass die Lesekompetenz von deutschen Schülerinnen und Schülern in der Primarstufe schlechter ist als noch vor 20 Jahren. Seitdem wird darüber diskutiert, wie man diesem Ergebnis begegnen kann – etwa durch die Verschiebung von Schwerpunkten im Lehrplan. Derzeit nehmen Medienberichte bezug auf eine Mitglieder-Umfrage des Bayerischen Philologenverbandes, der die Interessen von Lehrkräften in Gymnasien und Berflichen Oberschulen vertritt. Demnach hätten mehr als 80 Prozent von knapp 280 befragten Englischlehrkräfte dafür plädiert, in den Grundschulen auf Englisch zugunsten von Deutsch und Mathematik zu verzichten, weil das Niveau zu unterschiedlich sei. Prof. Dr. Heiner Böttger, Inhaber der Professur für Didaktik der Englischen Sprache und Literatur an der KU, hat sich in seiner Forschung eingehend mit den Effekten von frühem Englischunterricht beschäftigt und fordert eine Diskussion auf Grundlage wissenschaftlicher Belege und plädiert dafür, Abstand von einem Summenspiel mit den Schulstunden einzelner Fächer zu nehmen.

Forum Bildungspolitik: Begleittext zum Weckruf Ganztag

Nachdem nun auch in Bayern die Rahmenbedingungen geklärt sind und damit ein sehr vielfältiges Instrumentarium („Werkzeugkasten“) an Betreuungsformen (Offener Ganztag, Gebundener Ganztag, Mittagsbetreuung, Hort, Kooperativer Ganztag, Tagespflege, Betreuung in einer Kindertagesstätte) als rechtskonform festgelegt wurde, sofern die o. g. Rahmenbedingungen erfüllt sind, ist es nun dringend notwendig, dass vor Ort an jeder einzelnen Schule folgende Schritte erfolgen …

Pressemitteilung Forum Bildungspolitik: Weckruf Ganztag

Das Forum Bildungspolitik und die Expert*innen der in ihm vertretenen Organisationen und Verbände appellieren deshalb an die Bayerische Staatsregierung, aber auch an die Verbände der Wirtschaft und an die vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen: Machen Sie die Ganztagsbildung zur gemeinsamen Chefsache! Lassen Sie uns rasch in einen offenen Dialog eintreten, um die Weichen noch rechtzeitig richtig zu stellen und dafür zu sorgen, dass den aufgezeigten Herausforderungen nachhaltig und zukunftsweisend entgegengetreten werden kann.

Resolution der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule und des Grundschulverbands 4.07.2023

Insgesamt sind die Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule und der Grundschulverband der Überzeugung, dass allein die Möglichkeiten des Startchancen-Programms nicht ausreichen werden, unser Bildungssystem gerecht, inklusiv und zukunftsfähig zu gestalten. Dazu bedarf es weiterer Anstrengungen und einer gesamtgesellschaftlichen Übereinkunft. Frühkindliche Bildung ist im Programm nicht vorgesehen. Die Strukturfrage wird nicht angegangen. Diese Mängel sind zu beheben.

Pressemitteilung Schule muss anders: Ein willkommener Partner für Bündnis Gemeinschaftsschule Bayern

Bildungswende JETZT!
Die immer schlechteren Bildungsergebnisse der letzten Zeit müssten nicht nur Bildungspolitiker aufschrecken. Doch Wesentliches zur Verbesserung der Lage passiert jedenfalls in Bayern nicht, obwohl auch hier längst laute Rufe nach Reformen ertönen.
Jetzt kommt von der bundesweiten Initiative Schule muss anders unverhofft Rückenwind. Dieses Aktionsbündnis trat heute, am 1. Juni 2023, erstmals mit einem Bildungsappell „Bildungswende JETZT!“ an die Öffentlichkeit, der bereits jetzt von über 90 Bildungsorganisationen, Gewerkschaften und Eltern- und Schüler:innenvertretungen unterzeichnet wurde und zum bundesweiten Bildungsprotesttag am 23.9.23 aufruft.

Pressemitteilung Für einen Nationalen Bildungsgipfel: Breiter Appell an Bundeskanzler und Länderchef:innen

Leistungsdefizite, Chancenungleichheit, Pädagog:innenmangel: Die massiven Probleme im deutschen Bildungssystem verletzen die Rechte jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen auf bestmögliche Bildung und haben Folgeschäden für die gesamte Gesellschaft. Deshalb erfordern sie politisches Handeln in gesamtstaatlicher Verantwortung. Ein breiter Kreis aus Stiftungen, Verbänden und Gewerkschaften appelliert an den Bundeskanzler und die Regierungschef:innen der Länder, mit einem Nationalen Bildungsgipfel einen grundlegenden Reformprozess im Bildungswesen einzuleiten.

Pressemitteilung Missachtung der Bildungsansprüche von Grundschulkindern – Politik in der Pflicht!

Mit großer Sorge konstatiert der Grundschulverband die Auswirkungen des Mangels an Lehrkräften gerade im Grundschulbereich. Um den Unterricht aufrechtzuerhalten, dürfen die Grundschulen keineswegs zum Experimentierfeld werden. In dieser Schulart wird ein wichtiger Grundstein für die Bildungslaufbahn der Kinder gelegt. Was hier versäumt wird, lässt sich nicht mehr nachholen. Wir müssen in der Grundschule verhindern, dass hier bereits Bildungsbiografien junger Menschen zum Scheitern verurteilt sein können.

Pressemitteilung zum Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK

Die Erkenntnisse des IQB-Bildungstrends 2021 sind nicht neu und keinesfalls überraschend, zeichnen sie sich doch schon seit dem ersten IQB-Bericht 2011 ab. Mit anderen Worten: Die entsprechende Sachlage und der besorgniserregende Blick auf die Situation der Leistungen der Grundschülerinnen und Grundschüler zeichnet sich seit 2011 ab, findet jedoch kaum bis keinen nennenswerten Widerhall in Öffentlichkeit und Politik.

Offener Brief an den Bürgerrat Bildung und Lernen

Der Grundschulverband unterstützt nachdrücklich die Forderungen der Kinder und Jugendlichen im „Bürgerrat Bildung und Lernen“ wonach diese „ … es nicht alleine den Erwachsenen überlassen (wollen), darüber zu entscheiden, wie uns was sie lernen sollen.“
Seit seiner Gründung 1969 hat sich der Verband immer wieder dafür eingesetzt, dass Kinder im Unterricht und in der Schule insgesamt an Entscheidungen beteiligt werden, die sie selbst betreffen. …

Stellungnahme zum IQB-Bildungstrend 2021 der Bundesländer

Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 zeigen bundesweit einen enorm hohen Prozentsatz an Kindern, die die anvisierten Mindeststandards nicht erreichen – und dies im Vergleich zu 2016 in einem zunehmenden Maße. So verfehlen mittlerweile in Deutsch je nach Kompetenzbereich zwischen
ca. 18 und 30 Prozent der Viertklässler:innen den Mindeststandard, in Mathematik sind es ca. 22 Prozent. Der Prozentsatz ist seit 2016 um 6 bis 8 Prozent gestiegen. (…) Sie berechtigen zu großer Sorge und machen verbesserte Lernbedingungen insbesondere für benachteiligte Kinder dringend notwendig.